Stadt und Landkreis nicht mehr Gesellschafter der Wormser Lebenshilfe+++++ Neue Wohnungen für betreutes Wohnen+++++Zahnbehandlung für Behinderte+++++Hinweis zum Behindertentestament und zum Persönlichen Budget | |||||
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Stadt und Landkreis nicht mehr Gesellschafter der Wormser Lebenshilfe
Zum Jahresende werden die Stadt Worms und der Landkreis Alzey-Worms als Gesellschafter der Lebenshilfe Einrichtungen gGmbH Worms ausscheiden. Dies hat die Gesellschafterversammlung auf Ihrer Sitzung am 19.12.2006 beschlossen. Grund für diesen Beschluss ist eine veränderte Gesetzeslage, wonach die Verantwortung für Heime, Werkstätten und Tagesstätten für Menschen mit Behinderungen von den Landesbehörden auf die Kommunen übergehen. Zukünftig werden die Städte und Landkreise Verhandlungspartner für die Aufenthaltskosten der Behinderten sein. Und als Gesellschafter der Lebenshilfe GmbH müssten die Kommunen eigentlich mit sich selbst verhandeln, was rechtlich nicht zulässig ist. Der Verein hat sich deshalb nach langer, reiflicher Überlegung und eingehender Beratung entschlossen, die beiden Gesellschafter Stadt und Landkreis um ihr Ausscheiden aus der Gesellschaft zu bitten. Damit geht für die Stadt eine 32-jährige und für den Landkreis eine 20-jährige Ära zu Ende, in welcher sich die Kommunen über ihren eigenen gesetzlichen Auftrag hinaus um das Wohlergehen ihrer Menschen mit Behinderung und insbesondere um die Selbsthilfeorganisation „Lebenshilfe“ gekümmert haben. Grund für das damalige Engagement der Stadt Worms war, dass der damalige Verein Lebenshilfe die vor ihm liegenden Aufgaben nicht allein hätte bewältigen können. Der Landkreis Alzey-Worms hat sich in einer Zeit zu engagieren begonnen, als die Lebenshilfe in Worms wegen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung in die Schlagzeilen geriet und, man kann das ruhig sagen, vor dem finanziellen Aus stand. Unter persönlicher Mitwirkung der Oberbürgermeister Kuhfuß, Neuss, Fischer und Kissel, sowie der Landräte Rein, Schrader und Görisch wurde die Wormser Lebenshilfe Einrichtungen gGmbH ein Erfolgsmodell, welches jetzt durchaus fähig sein wird, seinen Weg in die Zukunft selbstständig zu gehen. - Im Laufe der Jahre wurden allein drei Wohnheime für behinderte Menschen mit über 90 Plätzen geschaffen. - Die Werkstätte für behinderte Menschen entwickelte sich in 40 Jahren von 2 Werkstattmitarbeitern auf mittlerweile knapp 350. An 6 Standorten werden die behinderten Mitarbeiter in den verschiedensten Arbeitsbereichen, wie Metall, Holz, Gartenbau, Fahrrad, Montage, Wäschepflege und Verpacken beschäftigt. - Für mehrfach schwerstbehinderte Menschen wurde eine Tagesförderstätte mit zurzeit 45 Plätzen geschaffen, die bundesweit als Modelleinrichtung gilt. - Aus der ersten Einrichtung, dem Sonderkindergarten im Käthe-Luther-Haus ist inzwischen mit dem integrativen Tom-Mutters-Kindergarten eine allseits anerkannte Facheinrichtung für 60 behinderte und nichtbehinderte Kinder geworden. - Aus dem anfänglichen Familienentlastenden Dienst (FED) sind inzwischen eine Reihe von differenzierten Fachdiensten erwachsen, wie u. a. eine Beratungsstelle für Behinderte und ihre Angehörigen, Kindergarten- und Schulintegrationsdienste, Kindergruppen, Seniorengruppen, Tandem-Reisen, sozialpädagogische Familienhilfe, sowie ein Sportverein. Inzwischen steht die Lebenshilfe auf soliden finanziellen und pädagogischen Beinen, so dass die beiden Gesellschafter zwar nicht leichten Herzens, jedoch ohne Sorgen die Gesellschaft verlassen und sie in die Hände der Lebenshilfe zurückgeben können. Damit wird auch eine Sonderstellung der Lebenshilfe beendet, die nun unter den gleichen Voraussetzungen arbeiten muss, wie dies die anderen Wohlfahrts- und Hilfsverbände in Worms und dem Landkreis schon immer tun. Der Vorsitzende der Lebenshilfe, Herr Wilfried Noll, bedankte sich herzlich für die in all den Jahren geleistete Arbeit, Beratung und den Beistand der beiden Gesellschafter und ihrer Aufsichtsratsmitglieder vor allem in nicht immer ganz einfachen Zeiten. Er betonte, dass man nicht in Unfrieden von einander scheide, sondern sich lediglich gesetzlichen Vorgaben zu beugen hatte. Er erbat für die Zukunft auch außerhalb der Gesellschaft das Augenmerk, die Fürsorge und den Beistand von Stadt und Landkreis. Noll kündigte an, dass die Lebenshilfe einen Beirat schaffen werde, in welchen sie Persönlichkeiten der Öffentlichkeit berufen wird, die ihre zukünftige Arbeit mit Rat und Tat begleiten sollen. Geschäftsführer Gerhard Binder kündigte an, dass spätestens im März die scheidenden Gesellschafter durch die Besucher, Bewohner oder Teilnehmer der geschaffenen Einrichtungen feierlich verabschiedet werden sollen. ************************************************* Neue Wohnungen für betreutes Wohnen Auf dem Gelände der WAA in der Eckenbertstraße wird mit Hochdruck an der Fertigstellung eines Appartementhauses mit 8 kleinen Wohnungen gearbeitet, in denen 8 behinderte Menschen betreut wohnen können. Die Arbeiten kommen gut voran, das Haus kann voraussichtlich in der ersten Hälfte 2007 bezogen werden. Aber man kann schon heute sagen, dass die Wohnungen für diesen Zweck nicht reichen werden, der Bedarf in Worms ist deutlich größer. ************************************************* Zahnbehandlung für Behinderte Schon immer ist es ein besonders großes Problem, bei behinderten Menschen eine Zahnbehandlung vorzunehmen. Es braucht viel Einfühlungsvermögen, und oft gelingt es nur unter Narkose. Oft mussten Betroffene mit ihren Angehörigen in umliegende Städte fahren, um eine Behandlung zu bekommen. Wir sind sehr froh, dass uns jetzt in Worms dafür eine Zahnärztin zur Verfügung steht, die mit großem Erfolg in unsere Heime kommt, in die Tagesförderstätte und in den Kindergarten. Sie kann auch Behandlungen unter Narkose durchführen. Es ist unser Mitglied Frau Dillenburger. Sie hat ihre Praxis in Horchheim, ist aber, falls notwendig, auch zu Hausbesuchen bereit. ************************************************* Hinweise zum Behindertentestament und zum Persönlichen Budget Alle, die vor längerer Zeit ein sogenanntes Behindertentestament gemacht haben, sollten dieses unbedingt überprüfen. Neue Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes und verschiedener anderer Gerichte in wichtigen Punkten legen das dringend nahe. In letzter Zeit ist es passiert, dass Sozialämter von Empfängern eines Persönlichen Budgets einen Nachweis verlangt, dass dieses Budget auch ausgegeben worden ist. Ein solcher Nachweis kann nicht verlangt werden. Wem das dennoch passiert ist, der sollte sich umgehend bei den Offenen Hilfen (Frau Scheffler, Tel: 06241/ 2038 110) melden. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ |
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